Schüleraustausch der Walter-Höllerer-Realschule mit dem Collège Jean Racine in Maintenon, Frankreich, Teil I
Vom 9. bis 15. März 2025 fand eine Premiere für 21 Schüler der Klassen 8C und 9C statt: der erste Schüleraustausch zwischen der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg und dem Collège Jean Racine in Maintenon, Frankreich. Die französischen Schüler und ihre drei begleitenden Lehrkräfte Julien Lhérault, Carine Outil und Daniel Lepage wurden in dieser Woche mit offenen Armen empfangen und erlebten ein vielfältiges Programm, das die Verständigung in der jeweiligen Fremdsprache fördern, Freundschaften entstehen lassen und die kulturelle Vielfalt der Region zeigen sollte.
Herzlicher Empfang und Frühstück mit dem Landrat
Der Austausch begann am Sonntagabend. Die französischen Gäste wurden von ihren deutschen Partnerschülern und deren Eltern, dem Schulleiter und den verantwortlichen Lehrkräften mit Fahnen und Luftballons herzlich begrüßt. Als der französische Bus in den Schulparkplatz einbog, war zwar deutliche Aufregung und Nervosität zu spüren, die sich nach der anfangs noch sehr verhaltenen Begrüßung aber ganz schnell legte. Gespannt aber recht erschöpft von der langen Anreise ging es für die Gäste in ihre Familien.
Am Montagvormittag startete der erste offizielle Programmpunkt mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule. Es wurden erste Erfahrungen und kleinere Verständnisprobleme des ersten Abends erzählt und ausgetauscht. Zudem hatten die Schüler die Gelegenheit, den Landrat Richard Reisinger zu treffen. Er begrüßte die Austauschschüler auf Französisch und betonte die Bedeutung solcher Austauschprogramme für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses – für ihn als ehemaligen Französischlehrer, der selbst Organisator von Austauschfahrten war, ein besonderes Anliegen. Danach folgte eine Schulhausführung, bei der die französischen Schüler bereits erste große Unterschiede in den Schulsystemen beider Länder feststellen konnten. Die Gäste waren von der Modernität und der Ausstattung der WHR regelrecht begeistert.
Virtuelle Stadtrallye und Ausflug nach Regensburg
Am Montagnachmittag stand nach dem Frühstück und ersten Unterrichtsbesuchen eine virtuelle Stadtrallye durch Sulzbach auf dem Plan. Mithilfe von Handys und interaktiven Aufgaben erkundeten die Schüler in Kleingruppen die Stadt und lernten interessante historische Fakten und wichtige Gebäude der Stadt – vor allem aber die Eisdielen – kennen. Dies war eine spannende und lehrreiche Möglichkeit, Sulzbach besser kennenzulernen und den Zusammenhalt der Austauschpaare anhand eines Spiels zu fördern.
Am Dienstag ging es dann für einen Ausflug nach Regensburg. Die Schüler und ihre Lehrer erhielten eine umfassende Stadtführung in ihrer jeweiligen Muttersprache, die sie durch die mittelalterlichen Gassen und historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt führte. Anschließend besuchten sie das Haus der Bayerischen Geschichte, wo sie mehr über die Geschichte des Freistaats Bayern erfuhren und viele interessante Ausstellungsstücke entdeckten.
Unterrichtsbesuche und Kulturschloss Theuern
Der Mittwoch stand im Zeichen von Unterrichtsbesuchen. Die französischen Gäste nahmen am regulären Unterricht der deutschen Schüler teil und hatten die Gelegenheit, das deutsche Schulsystem aus nächster Nähe zu erleben und vor allem Unterschiede zu erkennen. Zudem wurde die Chance genutzt, die französischen Gäste an Schnupperstunden für das Profilfach Französisch zu beteiligen. Mit viel Hingabe und Motivation stellte der Lehrer Julien Lhérault mit seinen Schülern anhand von kleinen Dialogen und Spielen den Schülern der fünf sechsten Klassen seine Muttersprache vor. Am Nachmittag ging es nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa dann zum Kulturschloss Theuern, wo die Schüler eine Führung durch das Bergbau- und Industriemuseum sowie die Glasschleiferei erhielten. Hier erfuhren sie mehr über die Geschichte der Region und die Entwicklung der Industriekultur.
Besuch in Nürnberg und kreative Aktivitäten in der Schule
Am Donnerstag stand ein Ausflug nach Nürnberg auf dem Programm. Die Schüler erkundeten die Altstadt mit ihren beeindruckenden historischen Gebäuden mit einem geführten Rundgang und nahmen am Nachmittag an einer Führung durch das Zukunftsmuseum teil, das spannende Einblicke in die Entwicklung neuer Technologien und Innovationen gab. Nach der Museumsbesichtigung blieb den Schülern noch etwas Zeit, durch die Stadt zu bummeln, Souvenirs zu ergattern und das Flair der fränkischen Metropole zu genießen.
Der Freitag war vor allem von kreativen und sportlichen Aktivitäten in der Schule geprägt. Die Schüler bereiteten gemeinsam die Abschlussparty vor, belegten Pizzas und steckten Obstspieße und beschäftigten sich mit verschiedenen letzten Programmpunkten. Bei Basketball und Tischtennis wurde in gemischten Mannschaften viel gelacht und gebattelt. Zudem konnten sie bei der Gestaltung einer Leinwand mit Handabdrücken als Erinnerung an den Austausch ihre künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Abschlussparty und Heimreise
Der Höhepunkt des Austauschprogramms war die Abschlussparty am Freitagabend. Alle Schüler und Lehrer versammelten sich in der Schule, um die Woche gemeinsam ausklingen zu lassen. Bei Musik, Tanz und kleinen Snacks wurde gefeiert und an die vielen positiven Erlebnisse der Woche erinnert und vielleicht auch über das eine oder andere sprachliche „Malheur“ gelacht. Als die Eltern zum geplanten Ende der Party an der Schule ankamen, um ihre Kinder mit den Austauschpartnern abzuholen, war an ein Ende der Feier noch nicht zu denken. So wurden in gemütlicher Runde Erfahrungen ausgetauscht und bei stimmungsvoller Musik weiter ausgelassen gefeiert und getanzt.
Am Samstag hatten die französischen Schüler Zeit, einen ganzen Tag in ihren Gastfamilien zu verbringen, weitere Erlebnisse und letzte Eindrücke zu sammeln. Die Gasteltern hatten sich tolle Ausflüge und Aktivitäten überlegt, wie beispielsweise Bowling, Eislaufen oder die Erlebniskugel am Steinberger See.
Schließlich ging es am Sonntagmorgen für die französischen Gäste gegen sechs Uhr früh zurück nach Maintenon, wo sie mit vielen schönen Erinnerungen an eine ereignisreiche Woche im Gepäck die Heimreise antraten. Auch die eine oder andere Träne wurde beim Abschied am Bus verdrückt. Nach den Osterferien folgt der Gegenbesuch der Schüler der WHR, dann verbringen sie eine erlebnisreiche Woche bei ihren Austauschpartnern in Maintenon.
Der erste Teil des Schüleraustauschs war ein voller Erfolg und hat nicht nur den interkulturellen Austausch gefördert, sondern auch erste enge Freundschaften zwischen den Schülern beider Schulen entstehen lassen. Die Walter-Höllerer-Realschule und das Collège Jean Racine in Maintenon blicken auf eine unvergessliche Woche zurück, die sicherlich bei allen – Schülern, ihren Eltern und Lehrern – in guter Erinnerung bleiben wird. Vive l’amitié franco-allemande!
Ulrike Maderer
Walter-Höllerer-Realschule
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